ZGW Kolloquium am 2. November 2016
In modernen Gesellschaften gilt Wirtschaftswachstum als das vorherrschende Politikziel. Aber wie, wann, und warum ist das Wachstumsparadigma historisch entstanden, wie ist es gesellschaftlich hegemonial geworden, und welche Akteure spielten dabei eine Rolle? Basierend auf einer wissenshistorischen Analyse der Produktion ökonomischer Expertise zu Wirtschaftswachstum innerhalb der OECD wird diesen Fragen nachgegangen. Diese transnationale Analyse der Wachstumsdiskurse untersucht, wie die Methoden, die angewendet wurden um BIP-Wachstum zu messen, zu modellieren, und politisch zu steuern sich entwickelten, und bettet dies in den Kontext kapitalistischer Entwicklung, der Dekolonialisierung, und der vielfachen Krisen ein, und liefert so einen historischen Beitrag zu aktuellen Diskussionen zu Klimawandel, Ungleichheit und den Grenzen des Wachstums.