Vortrag im ZGW Kolloquium am 7. Oktober 2015
Israel wurde mit einem agrarisch-kriegerischen Ethos gegründet, das auf einer mythisch erzählten jüdischen Geschichte vor der Zerstörung des zweiten Tempels verbunden wurde. Die Diaspora, welche den Großteil der jüdischen Geschichte konstituiert, wurde verdrängt, und damit auch das Diaspora-Ethos von Wissen und Wissensvermittlung als zentral für jüdische Identität. Interessanterweise ist in den letzten 25 Israels Wirtschaft zu einer Knowledge-Economy geworden. Das Referat lotet das Veränderungspotenzial der Reintegration der Diasporatradition in Israels heutiges Selbstverständnis aus.