Medical Humanities
Krankheit und Gesundheit erlebt jede/r Mensch individuell. Dennoch ist dieses Erleben stets geprägt von aktuellen Standards und Trends in der Forschung und Praxis der modernen Medizin. Das Wissen, das die Medizin produziert, ist widerum geformt von kulturellen, sozialen und politischen Rahmenbedingungen und wirkt in die Gesellschaft hinein. Die Rede von der modernen »Gesundheitsgesellschaft« und von dem/der »informierten Patienten/in« verweisen auf die komplexen Wechselwirkungen von Wissenschaft, Medizin, Gesellschaft, Kultur und Politik. Wie diese Wechselwirkungen an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten in Erscheinung treten ist Forschungsgegenstand der AG Medical Humanities.
Wir sind eine interdisziplinäre Gruppe von PostdoktorandInnen der UZH und ETH, die sich zu Themen rund um die Felder Gesundheit, Krankheit und Medizin interdisziplinär austauscht. Derzeit sind die Disziplinen (Medizin)Geschichte, Ethnologie (medical Anthropology), Philosophie, Literatur- und Theaterwissenschaft vertreten; die Mitarbeit von ForscherInnen aus weiteren Geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächern sowie aus der Medizin ist erwünscht. Wir knüpfen dabei an das angelsächsische Verständnis von Medical Humanities als ein kritisches Reflektieren über medizinische Wissenschaft und ihre Praktiken an. Darüberhinaus bilden wir eine ExpertInnengruppe für Forschung und Lehre, die zwischen den verschiedenen Disziplinen der Geistes-und Sozialwissenschaften und der Medizin in Forschung und Lehre konstruktiv vermittelt. Wir verstehen uns als ein produktives Scharnier für die lokale Zusammenarbeit zwischen Studierenden, Postdocs und ProfessorInnen innerhalb und ausserhalb des ZGW und partizipieren durch die Organisation von Workshops und die Teilnahme an Konferenzen am nationalen und internationalen Austausch im Rahmen der Medical Humanities.