In der Dissertationsschrift werden die zeitlich, räumlich, sozial, technologisch, medial, institutionell und systemisch definierten Felder, in denen Wissen über den Triebtäter entsteht, untersucht. Dazu gehören Justiz, Presse, Psychiatrie, Politik, Literatur, Film und Kunst. Ziel ist eine Darstellung der Beziehungsverhältnisse der Wissensfelder und ein Vergleich der historisch kontingenten Systemzusammenhänge, in denen Triebtäterwissen hergestellt, dargestellt und institutionalisiert wird.
Mit der Frage, welchen Einfluss technologische und medientechnologische Innovationen der Informationsgewinnung, -verarbeitung und -darstellung, neue (Erzähl-)Techniken, Institutionen und wissenschaftliche Theorien, einflussreiche Personae, Beziehungsnetze und Netzwerke, Täter- und Opferfiguren, Fotografien, Filme, Literatur, Kunst und ihre Rezeption auf die Wissensproduktion haben, wird ein Fokus auf die Medialisierung, Inszenierung und Narrativierung der Ereignisse gelegt. In diesem Sinn soll die Arbeit ein Beitrag zur Wissens- und Mediengeschichte sein.